Was könnte ich denn heute mal häkeln?
Eigentlich muss ich immer etwas zum Tüddeln haben. Aufräumen und bügeln sind ja schön und gut, dennoch bleibt dabei meine Kreativität auf der Strecke. Heimwerken ist solange eine tolle Beschäftigung, bis die Wohnung eingerichtet ist. Nur mit dekorativen Staubfänger-Arrangements kann ich nichts anfangen – bei anderen anschauen schon. Da bleibt dann nur kochen und backen, aber essen kann ich ja auch nicht immer – könnte ich schon …
Ein Mütze muss her!
Mit zunehmendem Alter bemerkte ich, dass es mir im Winter doch ein wenig zu kalt am Kopf wurde. Vor allem wenn der Wind beim Fahrradfahren von vorne kam. Also musste eine Mütze her. Damals war gerade MyBoshi total angesagt und das Internet voll mit Anleitungen. Und deshalb fragte ich mich, ob ich nach mehr als vierzig Jahren doch noch einmal eine Häkelnadel in die Hand nehmen sollte. Denn meine einzige Häkelerfahrung im Alter von sieben Jahren war nicht so ganz von Erfolg gekrönt.
Im Handarbeitsunterricht sollten wir einen geraden Topflappen mit Mausezähnchenkante häkeln. Die Technik des Häkeln habe ich wohl schnell begriffen: Eine Luftmaschenkette, in die dann feste Maschen gearbeitet wurden. Danach wurde das Arbeitstück umgedreht und wieder feste Maschen gehäkelt (oder waren es doch Stäbchen?). Und das sollten wir solange wiederholen, bis die gewünschte Größe erreicht war. Am Schluss wurde alles mit roten Mausezähnchen umhäkelt und fertig war das gute Stück. So weit, so gut. Nur die Sache mit den Kanten war es eben nicht; der hellgelbe, rotgeränderte Topflappen wurde ein Trapez! Mama hat sich zwar gefreut, aber das war dann auch schon das Ende meiner Karriere als Häkelmeisterin.
Und jetzt fängt das Häkeln an
Jetzt aber wollte ich es noch mal wissen. Eine Mütze konnte nicht so schwer sein und wenn man im Kreis häkelt gibt es auch keine Kante, die aus dem Ruder laufen können. Und so kaufte ich dicke Wolle und eine dicke Häkelnadel. Die erste Online-Anleitung, die sich am einfachsten anhörte, bekam den Zuschlag und los ging’s. Keine zwei Tage später war die Mütze fertig und passte. Das machte Spaß und schon war die zweite Mütze in Arbeit. Nee, eine dritte Mütze brauchte ich nicht, also versuchte ich es doch noch einmal mit Topflappen und Topflappen und Topflappen … Dann folgten Einkaufstaschen, Monster, Granny Squares und Balkonlaternen. Schauen wir mal, was als nächtes dran ist.
Zum Tüddeln habe ich jetzt immer etwas und kann nebenbei noch Hörbücher hören. Tolle Sache!
Und wer wissen will, wie es weitergeht, den lade ich herzlich ein, mir auf Pinterest zu folgen. Auch auf einen erneuten Besuch in meinem Blog freue ich mich sehr.
Auf Wiederhäkeln!
Frau Inga