Sterne sind für mich ein immer wiederkehrendes Deko-Element – nicht nur in der Weihnachtszeit. Im weihnachtlichen Kontext steht jeder Stern für den Stern von Betlehem, der den drei Hirten den Weg zur Geburtsstätte Jesu Christi gezeigt haben soll. Deshalb würde einem Weihnachtsbaum ohne einen funkelnden Stern auf der Spitze etwas fehlen. In den Fenstern hängen beleuchtete Sterne in Rot, Gelb und Orange und auf den Tischen liegen Decken, die Oma liebevoll mit Sternen bestickt hat.
Doch auch der Handel hält vielerlei Sterne bereit: Neben Baumschmuck gibt es Bienenwachskerzen und Lebkuchen in Sternenform. Im Internet erfreuen sich Handarbeitsanleitungen für Sterne einer großen Beliebtheit. Auch ich kann mich dieser Faszination nicht entziehen. In den Jahren zuvor habe ich zwei Häkelanleitungen für Häkelsterne erstellt. Und zwar eine einfache und eine, in der ich beschreibe, wie ich die Häkelsterne dauerhaft und wetterfest gestärkt werden können.
Und weil ich so viel Spaß am Tüfteln habe, habe ich jetzt wieder eine und natürlich für die kommenden Weihnachtstage passende Bastelanleitung für Origamisterne ausgetüftelt.
Diese Origami-Sterne sind schnell gefaltet, eignen sich als Weihnachtsdeko und Geschenkanhänger. Sie können aus altem Papier, wie z. B. Kalenderblätter, alten Buchseiten oder Restpapieren gefaltet werden. Die Bastelei ist kurzweilig und macht viel Spaß. Außerdem eignet sich diese Bastelanleitung perfekt, um mit Kindern Origami-Sterne zu falten.
Bedeutung von Sternen in verschiedenen Kulturen
Sterne haben seit jeher eine tiefgehende Symbolik, die sich in verschiedenen Kulturen und Religionen rund um die Welt zeigt. Besonders zur Weihnachtszeit spielen Sterne eine zentrale Rolle – nicht nur als Dekoration, sondern auch als bedeutungsvolles Symbol.
Der Stern in der christlichen Tradition
In der christlichen Weihnachtsgeschichte symbolisiert der Stern von Bethlehem die Geburt Jesu. Der Legende nach leuchtete dieser Stern besonders hell am Himmel und führte die Weisen aus dem Morgenland zur Krippe in Bethlehem. Bis heute ist der Weihnachtsstern ein Symbol für Hoffnung und göttliche Führung. Viele Menschen hängen Sterne als Dekoration auf, um diese festliche Botschaft zu teilen und die weihnachtliche Atmosphäre zu verstärken.
Andere kulturelle und religiöse Bedeutungen
Doch nicht nur in der christlichen Tradition spielt der Stern eine wichtige Rolle. In der islamischen Kultur wird der Stern häufig als Symbol für Wissen und göttliches Licht verwendet. Der Halbmond mit einem Stern ist ein bekanntes Symbol, das auf vielen Flaggen muslimischer Länder zu finden ist. Auch im Judentum ist der Stern bedeutsam – der sechszackige Davidstern (Magen David) steht für den Schutz Gottes über das Volk Israel.
In asiatischen Kulturen, insbesondere in China und Japan, gelten Sterne als Zeichen des Glücks und der Beständigkeit. Sie werden oft in Verbindung mit Feng Shui verwendet, um Harmonie und Wohlstand ins Zuhause zu bringen. Auch in der indischen Mythologie tauchen Sterne als Symbol für göttliche Präsenz auf und dienen als Quelle der Inspiration.
Sterne als universelles Symbol für Licht, Hoffnung und Freude
Unabhängig von religiösen oder kulturellen Hintergründen sind Sterne universelle Symbole für Licht, Hoffnung und Orientierung. Ihr Leuchten am Nachthimmel erinnert daran, dass selbst in dunklen Zeiten ein Lichtstrahl der Hoffnung bestehen bleibt. Aus diesem Grund eignen sich Sterne nicht nur zur Weihnachtszeit, sondern auch für verschiedene Anlässe das ganze Jahr über – als Zeichen des Neubeginns, der Freude oder der inneren Stärke.
Die Origami-Sterne, die du mit dieser Anleitung basteln kannst, können daher als vielseitige Dekoration oder liebevolle Geschenkanhänger verwendet werden, die diese universelle Symbolik aufgreifen. Ob zu Weihnachten, als kleines Mitbringsel oder als Deko für besondere Anlässe – Sterne sind immer eine schöne Geste, um Licht und Freude zu teilen.
Material und Vorbereitung
Diese Origami-Sterne sind wirklich schnell und einfach gefaltet. Dafür brauchst du auch nicht viel:
- quadratisches Papier
- Klebestift oder Flüssigkleber
- 1 Perle
- Band für die Aufhängung
- Falzbein für dickeres Papier
Bei der Wahl des Papiers gibt es einen Merksatz
Je geringer die Grammatur, desto instabiler der Stern.
Für kleine Sterne verwende ich Papier mit einer Grammatur von 70 g/qm – 80 g/qm im Format bis zu 10 x 10 cm. Hat das Papier eine Grammatur von 100 g/qm, werden die Sterne zwar sehr stabil, doch die Faltung erfordert mehr Sorgfalt.
Für größere Sterne sollte das Papier höhere Grammaturen ab 120 g/qm haben. Doch hier kommt es natürlich darauf an, wie groß der Sterne am Ende werden soll. Weil ich kleine Sterne bevorzuge, habe ich ausschließlich Papier mit bis zu 100 g/qm verwendet. Diese Sterne haben dann maximal Durchmesser von 13 cm.
Tabelle mit Beispielgrößen
Zur Orientierung findest du in dieser Tabelle Beispielgrößen, die ich mit einem Papiergewicht von max 100 g/qm gefaltet habe.
Papierformat | Größe des Sterns | Anzahl der Segmente |
5 x 5 cm | 7 cm | 5 – 6 |
7,5 x 7,5 cm | 10 cm | 5 – 8 |
9 x 9 cm | 12,5 x 12,5 cm | 6 – 8 |
10 x 10 cm | 13 x 13 cm | 6 – 8 |
15 x 15 cm* | 21 x 21 cm | |
20 x 20 cm* | 28 x 28 cm |
*) Diese Größen habe ich nicht gefaltet.
Mein Tipp zum Papierkauf
Origami-Papier wird in vielen Geschäften in unterschiedlichen Qualitäten und Preisen angeboten. Meine Origami-Sterne sollten Regenbogen farben haben. Deshalb habe ich mich gefreut, als ich unifarbenes Papier zu einem günstigen Preis gefunden habe. Das war leider herausgeschmissenes Geld: Das Papier hatte ein quadratisches Maß, war aber leider nicht rechtwinklig geschnitten.
In einem Geschäft habe ich einen Zettelklotz in kräftigen Farben gefunden. Das Format ist 9 x 9 cm, der Schnitt ist rechtwinklig und das Papier hat schöne glatte Oberfläche. Damit passt es genau für Origami-Sterne – und andere Faltungen, die da kommen mögen. Denn mit 700 Blatt ist das mehr als ausreichend und war obendrein noch ein günstiger Kauf.
In jedem Fall lohnt es sich, bei der Wahl des Papiers auf Qualität zu achten und dafür auch etwas mehr auszugeben. Für einfache Faltarbeiten lohnt sich auch ein Blick in das Sortiment für Bürobedarf. Alternativ kannst das Papier auch aus alten Buchseiten, Prospekten, Kalenderblättern oder Atlanten selber schneiden.
Schritt-für-Schritt Origami-Faltanleitung
Origami-Stern falten
- Das Blatt diagonal falten. Bei einseitig bedrucktem Papier liegt die Druckseite oben. Das Blatt umdrehen, senkrecht und waagerecht in der Mitte falten.
- Eine Seite des Blattes zum Diagonalfalz ziehen und falten. Das Blatt nur bis Horizontalfalz falzen.
- Jede Seite des Blattes falzen. Es entsteht ein Stern.
- Die Mitte von jeder Seite zur Mitte führen.
- Die Spitzen richten sich dabei auf.
- Entlang der Falzlinien wird die Form vorsichtig zusammengedrückt.
Origami-Stern kleben
- Wenn alle Segmente fertig sind, werden diese zusammengeklebt. Dafür wird eine Seite mit einem Klebestift oder Flüssigkleber eingestrichen und das zweite Segment daraufgeklebt.
- Fortfahren, bis alle Segmente zusammengeklebt sind.
- Wenn alle Segmente zusammengeklebt sind, entsteht eine Ziehharmonika.
Aufhängung für Origami-Stern
- Ein Segment wird vorsichtig aufgefaltet und ein Ende das Bands mit Bastelkleber eingeklebt. In das gegenüberliegende Segment wird das andere Endes des Bands eingeklebt. Das Segment wird wieder zusammengefaltet und zusammengedrückt.
- Wenn der Bastelkleber trocken ist, wird eine Perle auf das Band gezogen
- Zum Zusammenfalten des Sterns liegen alle Segmente aufeinander. Das Band wird mit der Perle zusammengezogen.
Zum Auffalten des Sterns wird die Perle auf dem Band von den Sternspitzen weggezogen. Anschließend wir der Stern aufgefächert und die Perle wieder bis zu der Sternspitze geschoben.
So kann der Stern als Geschenkanhänger verwendet, in einem Brief verschickt oder für das nächste Weihnachtsfest aufbewahrt werden.
Das Weihnachten-to-go-Package
Das Schönste daran aber ist, dass diese Origami-Sterne auch eine schöne Ergänzung für ein Weihnachten-to-go-Package sind. Damit kannst du allen Menschen, die Weihnachten nicht mit dir zusammenfeiern können, zeigen, dass du an sie denkst.
Vielleicht gibt es ja jemanden, der Weihnachten arbeitet und dem du eine kleine Freude bereiten möchtest. Dann bastel doch schnell ein Weihnachten-to-go-Package. Und weil es handlich ist, kannst du z. B. heimlich in dessen Tasche schmuggeln. Dann ist die Freude umso größer.
Zusätzlich zu dem Material, das du für die Origami-Sterne brauchst, benötigst du
- eine kleine Schachtel oder Dose
- Papier zum Ausschlagen und Füttern der Schachtel
- eine kleine Kerze oder ein Glücksteelicht
- einen kleinen Tannenzweig
- etwas zum Naschen
Kleine Schachteln und Dosen werden gerade in der Vorweihnachtszeit überall günstig angeboten, Geschenk- oder Seidenpapier sowieso. Auch die Auswahl an Kerzen und weihnachtlichen Naschereien ist groß. Beim Kauf solltest du auf die Qualität achten. Kerzen aus Bienenwachs sind ein Naturprodukt und verströmen einen aromatischen Duft, der für mich unbedingt zum Weihnachtsfest dazu gehört.
Viel Freude beim Basteln und frohe Weihnachten wünscht
Frau Inga
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Hinter den Kulissen
Ich habe ein Faible für schönes Papier und arbeite sehr gerne damit. Für mich als Grafik-Designerin ist Papier auch ein Gestaltungselement. Das passende Papier unterstützt auf subtile Weise die Botschaft, die durch das Produkt transportiert werden soll. Eine Banderole aus mattem Naturpapier zum Beispiel passt zu rustikalen Wollsocken um einiges besser als ein hochglänzendes Papier. Dieses jedoch wäre die richtige Wahl für feine Seidenstrümpfe im oberen Preissegment. Achte mal drauf, wenn du das nächste Mal einkaufen gehts.
Das hat natürlich gar nichts mit meinen Origami-Sternen zu tun. Oder doch? Ein Stern aus hochwertigem japanischen Origami-Papier wirkt sehr viel kunstvoller als einer aus einfachem Papier. Auch die Wahl des Musters unterstützt die gefaltete Form. Denn wie würde ein Stern wirken, der aus einem Papier gefaltet ist, das mit leuchtenden Blumen bedruckt wurde? Passt nicht so richtig, oder?
Wie dem auch sei, Origami fasziniert mich schon lange. Klar, die einfachen Formen haben wir schon in der Kindheit gefaltet, doch die komplizierteren Formen sind den Meistern vorbehalten. Ich lerne noch und falte immer mal wieder einfach Formen. Einfach aus Spaß an der Freude.
Als ich nun Sterne für diese Origamianleitung gefaltet habe, habe ich mich wieder an meine Kindheit erinnert. In der Vorweihnachtszeit haben Mama und ich in der Küche Sterne für den Tannenbaum gebastelt. Das waren ganz einfache: Quadratische Goldpapier wurde an jeder Seite mittig eingeschnitten. Sodann wurden die Seiten zur Spitze hin zusammengeklappt. Auf diese Weise wurden zwei Sterne gefaltet und versetzt aufeinander geklebt. Schon war ein Stern mit acht Zacken fertig.
Als ich jetzt die Bänder in die Origami-Sterne kleben wollte, hatte ich ein Déjà-vu. Da war sie wieder, die Erinnerung an das Sternebasteln mit Mama. Gefaltet habe ich das Goldpapier ja gerne. Aber kleben fand ich fürchterlich. Ständig blieb der Kleber an meinen Fingern hängen. Weil ich das nicht mochte, habe ich die Finger abgeleckt. Das ging so lange gut, bis Mama das unterbunden hat. Genau so erging es mir jetzt auch wieder. Der Kleber klebte an den Fingern und verbreitete sich überall. Natürlich war ich wieder versucht, die Finger abzulecken. Doch mein Verstand hat mir gesagt, dass das nicht wirklich gesund ist. Ich habe darauf gehört.
Mehr als drei Bänder habe ich nie auf einmal eingeklebt. Ich hätte sonst wohl schlechte Laune bekommen. So hat dann das Einkleben der Bänder mehr als eine Woche gedauert – für gerade mal 15 Origami-Sterne! Das reicht für dieses Jahr und diese Anleitung sowieso.
Copyright
Die Benutzung dieser Anleitung inkl. der Idee für das Weihanchten-to-go-Package erlaube ich nur für private Zwecke. Die Anleitung darf nur mit meiner schriftlichen Genehmigung reproduziert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Verstöße gegen das Urheberrecht sind strafbar und werden juristisch verfolgt.
Ungeachtet des Copyright-Hinweises möchte ich nicht ausschließen, dass es eine ähnliche Anleitung bereits gibt. Ich versichere an dieser Stelle, dass ich die Anleitung nirgendwo abgeschrieben habe. Sollte sich dennoch jemand in seinem Urheberrecht verletzt fühlen, bitte ich um Nachricht, weil es immer einen Versuch wert ist, sich außergerichtlich zu einigen.
Inga Landwehr, Bremen, 7.12.2024