3 weiße Bohnen liegen auf einer Jeans

Glück zu(m) verschenken – Glücksbohnen

Aus einfachen, weißen Bohnen werden Glücksbohnen. Damit füllt sich jeder Tag mit vielen glücklichen Momenten.
Mit Anleitung und Geschichte zum Download.
Winterbild von der Ochtum mit einem Zitat von Marc Aurel.

Neulich machte ich mit meiner Freundin Beate einen Spaziergang an der Ochtum. Es war herrliches Wetter: Die Sonne schien und die Luft war klar. Das beste Wetter für einen Spaziergang. Gegen die Kälte schützen uns warme Jacken, Schal und Handschuhe. Trotzdem waren wir nach einer Stunde so durchgefroren, dass wir uns dringend aufwärmen mussten. Also nichts wie ins nächste Café, um uns aufzuwärmen.

Die Bedienung war flott, sodass wir nicht lange auf unsere Bestellung warten mussten. Bei einer Tasse Tee und einem Stück Käsekuchen machten wir es uns gemütlich. Dabei schwatzten wir über dies und jenes.

Plötzlich sah ich, dass Beate etwas aus einer Hosentasche nahm und schnell in die andere steckte. Aufgefallen war mir das bei anderen Gelegenheiten schon öfter. Doch diesmal fragte ich sie danach. Und so erzählte sie mir ihre Glücksgeschichte.

Beates Glücksgeschichte

Jeden Morgen nimmt Beate zwölf Glücksbohnen und steckt sie in ihre rechte Hosentasche. Hat sie während des Tages ein schönes Erlebnis, nimmt sie eine Bohne und tut sie in die linke Hosentasche.

Weiße Bohnen schauen aus der Tasche einer Jeans heraus

Was denn für sie ein Ereignis ist, damit sie eine Bohne von der einen Tasche in die andere tut, wollte ich von ihr wissen. Sie überlegt nicht lange und macht mich auf die zuvorkommende Bedienung aufmerksam, die uns so schnell den Tee gebracht hat.

“Ist dir aufgefallen”, fragt sie mich, “wie geduldig, die Kellnerin alle deine Fragen nach dem Tee beantwortet hat?”

“Stimmt, sie war sehr zuvorkommend. So etwas erlebe ich nicht all zu oft. Hier fühle ich mich wirklich als Gast.”

“Siehst du, genau solche Erlebnisse sind es, die ich als Glücksmomente empfinde. Und um die nicht zu vergessen, nehme ich eine Bohne von der einen Tasche und stecke sie in die andere.”

Und dann fasst sie in ihre linke Hosentasche und holte sechs Glücksbohnen heraus.

“Sechs Bohnen schon?”, stelle ich staunend fest. Immerhin war es erst drei Uhr. “Wofür waren die alle?”

“Okay, ich zähle es dir. Die erste Bohne war für deinen Anruf und die Einladung zu einem Spaziergang. Darüber habe ich mich wirklich sehr gefreut, weil wir das lange nicht mehr gemacht haben.

Nach deinem Anruf rief noch Sebastian an und erzählte mir, dass endlich seinen Traumjob bekommen hat. Ich habe mich total mit ihm gefreut. Und diese Mitfreude macht mich glücklich. Das war dann die zweite Bohne, die ich in die andere Hosentasche gesteckt habe.

Kurz bevor ich zu unserem Spaziergang aufbrechen wollte, klingelte meine Nachbarin an meiner Tür. Sie hatte ein paar selbst gebackene Kekse für mich. Damit wollte sie Danke sagen, dass ich ihr immer die Zeitung vor die Tür lege. Das mache ich sehr gerne. Doch die Kekse meiner Nachbarin sind ganz hervorragend. Das war die dritte Bohne.

Und dann sind wir spazieren gegangen. Ist dir aufgefallen, wie wunderschön die Sonnenstrahlen auf dem Wasser glitzerten? Für mich sah das aus, als würde die Sonne Tausende von Strasssteinen auf dem Wasser verteilen. Nach all den trüb-grauen Tagen der vergangenen Wochen habe ich das Lichtspiel auf dem Wasser als wahre Freude empfunden. Sei ehrlich, so ein tolles Lichtspiel ist doch immer eine Glücksbohne wert.

Die fünfte Bohne ist dafür, dass es hier frisch gebackenen Mohnkäsekuchen gibt. Du weißt ja, wie gerne ich den esse und wie selten der in Cafés angeboten wird.

Und die sechste Glücksbohne ist natürlich für unsere tolle Bedienung. Die ist so motiviert und strahlt so viel Begeisterung für ihren Job aus. Das erlebe ich nicht so oft. Dafür bekommt sie auf jeden Fall auch ein gutes Trinkgeld.”

Sonnenreflexe auf der Ochtum

Danach greift Beate in ihre rechte Hosentasche und legt noch eine weitere Bohne dazu. “Und diese hier ist dafür, dass du nach meiner Geschichte von den Glücksbohnen gefragt und so aufmerksam zugehört hast.”

Während sie das sagt, breitet sich ein glückliches Lächeln auf ihrem Gesicht aus.

“Wow, das ist ja toll. Du freust dich über so viele Dinge, die ich als selbstverständlich ansehe. Ich bin total beeindruckt!”

“Weißt du, das Leben ist viel zu kurz, um es so an sich vorbeirauschen zulassen. Nichts ist selbstverständlich. Deshalb verdient es jede Kleinigkeit, gewürdigt zu werden.”

Und erzählt Beate noch, dass sie abends vor dem Schlafengehen ihre Glücksbohnen zählt. Dabei denkt sie an die Situationen, die für sie eine Glücksbohne bedeuten. Das ist ihr tägliches Ritual vor dem Einschlafen, sagt Beate.

Ich bin mir sicher, dass sie an diesem Abend mit einem besonders glücklichen Lächeln eingeschlafen ist.

Beates Glücksbohnen zum Verschenken

Ein Organzasäckchen und weiße Bohnen liegen auf einem bedruckten Blatt Papier

Das Ritual, mit dem Beate jeden Tag auf ihre ganz eigene Weise feiert, empfehle ich zur Nachahmung. Die schönen Momente sind so flüchtig, dass sie schnell in Vergessenheit geraten. Meistens haben nur die weniger schönen Ereignisse einen bleibenden Effekt.

Die Glücksbohnen helfen dabei, dass das nicht so schnell passiert. Denn damit wird jeder Glücksmoment viel bewusster erlebt und bleibt auch noch länger in Erinnerung.

Und es ist auch eine schöne Geschenkidee, für die du nicht viel brauchst:

  • getrocknete, große, weiße Bohnen
  • ein Stoffsäckchen oder eine kleine Schachtel und
  • eine Geschichte, die das Ritual erklärt.

Bohnen und Stoffsäckchen kannst du überall kaufen. Aber Beates Geschichte zum Ausdrucken und mit einer kurzen Anleitung bekommst du nur hier:

Beate und die Glücksbohnen

Beate ist eine Frau, wie so viele andere auch. Sie lebt in einer Großstadt, trifft sich mit Freunden, geht ins Kino, treibt Sport, liest und handarbeitet. Sie arbeitet an fünf Tagen in der Woche von neun bis drei Uhr. Und das schon seit Jahren in derselben Firma. Sie arbeitet gerne dort, obwohl es gute Gründe gäbe, den Job zu wechseln. Ihr Chef nämlich ist ein echter Stinkstiefel, dem es niemand recht machen kann. Seine Launen lässt er oft an seinen Angestellten aus, gerne aber auch an Beate.

In solchen Situationen fasst sie schnell in ihre linke Hosentasche und fühlt, wie viele Bohnen dort wohl schon sein mögen. Ja, richtig gelesen, sie zählt mit den Fingern Bohnen. Auch in ihrer rechten Hosentasche sind welche. Denn dort legt sie jeden Morgen zwölf Stück hinein.

Lächelt sie beispielsweise ein Mitmensch grundlos an, hat sie netten Schwatz mit ihrer Nachbarin oder hört sie im Frühling das erste Vogelgezwitscher, dann wandert eine Bohne von rechts nach links. Meist sind es banale Alltagsdinge, die sie als beglückend wahrnimmt, manchmal sind es aber auch herausragende Ereignisse, wie z. B. ein wundervolles Konzert, eine erfolgreiche Weiterbildung oder ein gutes Essen in angenehmer Gesellschaft. Aber immer wandert nur eine Bohne, egal wie groß das Glücksgefühl auch sein mag.

Um den Tag zu beschließen, nimmt Beate alle Bohnen aus der linken Hosentasche und zählt sie. Dabei erinnert sie sich noch einmal an die jeweilige Situation. Selbst an Tagen, an denen sie nur eine Glücksbohne hat, freut sie sich über einen gelungenen Tag und schläft zufrieden ein.

Mir hat Beates Geschichte so sehr gefallen, dass ich dir hier zwölf Glücksbohnen eingepackt habe. So kannst du dieses Ritual sofort ausprobieren. Denn: Es sind die kleinen Dinge, die das Leben zu etwas Großem machen.

Viel Glück wünscht dir …

Diese Geschichte habe ich für dich gestaltet und als pdf-Datei* aufbereitet. Du musst sie also nur noch auf einem schönen Papier ausdrucken, falten oder aufrollen und zusammen mit den Glücksbohnen verpacken. Hier kannst du die pdf-Datei gratis herunterladen.

Viele Glücksmomente wünscht dir
Frau Inga

Dir hat die Geschichte von Beate und den Glücksbohnen gefallen, …

Dann spendiere mir eine Tasse Tee, indem du hier klickst. PayPal öffnet sich dann in einem neuen Fenster. Frau Inga sagt: Herzlichen Dank! ❤ ❤ ❤


*) Die Geschichte “Beate und die Glücksbohnen” ist im Format 12 x 21 cm gestaltet. Zum Ansehen und Ausdrucken benötigst du den Adobe Reader, den du hier herunterladen und installieren kannst.

Copyright

Die Geschichte “Beate und die Glücksbohnen” ist urheberrechtlich geschützt. Der Text oder Teile daraus erlaube ich nur für private Zwecke. Diese Geschichte oder Teile daraus dürfen nur mit meiner schriftlichen Genehmigung reproduziert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet, verkauft oder getauscht werden. Die Copyright-Kennzeichnung „www.IngaLandwehr.de, 2018“ darf nicht entfernt werden. Verstöße gegen das Urheberrecht sind strafbar und werden juristisch verfolgt.

Ungeachtet des Copyright-Hinweises möchte ich nicht ausschließen, dass es eine ähnliche Geschichte bereits gibt. Ich versichere an dieser Stelle, dass ich die Geschichte nirgendwo abgeschrieben habe. Sollte sich dennoch jemand in seinem Urheberrecht verletzt fühlen, bitte ich um Nachricht, weil es immer einen Versuch wert ist, sich außergerichtlich zu einigen.
Inga Landwehr, Bremen, 28.2.2018

Hinter den Kulissen

Das Glücksbohnen-Ritual gefällt mir sehr gut. Trotzdem denke ich nicht jeden Tag daran. Das wird oft dadurch verhindert, wenn ich schlecht geschlafen habe. Oder ich bin mit meinen Gedanken schon bei den Dingen, die ich an diesem Tag zu erledigen habe. Dann vergesse ich einfach, alle Glücksbohnen wieder in die rechte Hosentasche zu tun.

Wenn es mir dann einfällt, ist es meistens schon nachmittags. Und dann denke, dass es jetzt auch keinen Sinn mehr macht, die Bohnen einzustecken. So viel wird schon nicht mehr passieren. Das ist natürlich ein Irrglaube. Denn kleine Glücksmomente können sich jederzeit ereignen.

An manchen Tagen fallen mir die Glücksbohnen mitten am Tag ein. Ich bin mir sicher, dass ich zu diesem Zeitpunkt bereits einige Glücksmomente erlebt habe. Doch daran erinnere ich mich absolut nicht mehr. Das Glück ist eben ein sehr flüchtiger Geselle …

Und dann wieder gibt es Zeiten, in denen ich gar nicht daran denke, Bohnen einzustecken. Das passiert meistens, wenn ich eine andere Hose anziehe. Dann blieben die Bohnen auf einer Kommode liegen und warten auf ihren Einsatz.

In der warmen Jahreszeit, wenn ich Rock oder Kleid anziehe, wird es besonders schwierig, dieses schöne Glücksritual zu vollziehen: In den Kleidungsstücken sind die Taschen zu klein oder fehlen ganz. Bisher ist mir dafür leider noch keine praktikable Lösung eingefallen.

Auch ohne Glücksbohnen denke ich jeden Abend noch einmal an den vergangenen Tag zurück. Ich überlege mir dann, was war schön oder worüber habe ich mich geärgert.

Einer schönen Begegnung schicke ich dann noch einmal einen Gedanken. Dabei ist es vollkommen egal, wie flüchtig der Kontakt war oder ob ich die Person überhaupt kenne. Wichtig ist nur, dass ich noch einmal daran denke. Denn das lenkt mich von Ärgernissen oder Sorgen ab.

Sorgen und Ärger sind nämlich wie dunkle Wolken, die sich vor die Sonne schieben. An solchen Tagen erscheint alles trübe. Die Glücksbohnen aber haben die Fähigkeit, ein Loch in die Wolkendecke zu reißen. Dann scheint zumindest für einen kleinen Augenblick wieder die Sonne.

Inga Landwehr
Inga Landwehr

ist Kommunikationswirtin, Texterin, Dozentin für WordPress, Grafik- und Web-Designerin sowie zertifizierte Ernährungsberaterin. Außerdem beschäftigt sie sich mit Nachhaltigkeit, Gesundheitsthemen, häkelt gerne und fährt Fahrrad. Außerdem betreibt sie den vegetarischen Foodblog "Jahreszeitenküche".

4 Kommentare

  1. so eine feine Geschichte!! Danke!! Natürlich bleibt der Link!! – Genau: das kann man bereits unter eine Licence stellen. Vielleicht mal die CC (Creative commons) ansehen! Liebe Grüsse und Danke!
    Und Glück für Inga.

  2. Liebe Frau Inga,
    DANKE für diese wirklich NETTE Anleitung der BEWUSSTSEINSLENKUNG auf EIGENE TOLLE Momente 🙂
    Ich möchte diese Geschichte wirklich gerne für mich und meine Freundin ausdrucken und bitte hiermit um IHRE GENEHMIGUNG.
    Ich würde mich über eine POSITIVE Nachricht sehr freuen.

    mit lieben Grüßen und weiter so Ihre HP ist soooo inspirierend.
    Ingrid

    • Liebe Ingrid,,

      ich danke Ihnen sehr für Ihre lieben Worte. Und natürlich freue ich mich, dass Ihnen mein Beitrag so gut gefällt. Für private Zwecke dürfen Sie die Geschichte sehr gerne verwenden.

      Herzlichst,
      Frau Inga

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